Mittwoch, 15. August 2012

Rezension: Nightwish - Angels Fall First

Diese Rezension wurde ursprünglich für die Encyclopaedia Metallum verfasst, siehe hier.

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Selbst die größten Karrieren fangen klein an.

Nightwish können ein Lied davon singen. Zugegebenermaßen legte das 1997 erschienene Debüt der Finnen den Grundstein für den später einzigartigen Stil der Band, aber trotzdem ist es nicht vollkommen überzeugend, weder kompositorisch noch vom Gesang her. Keine Spur von der Genialität späterer Alben, aber man muss sich auch vor Augen führen, dass die Bandmitglieder zum Zeitpunkt des Release geraade einmal um die 20 waren. Wenn man das Ganze von diesem Standpunkt aus betrachtet, ist "Angels Fall First" gar kein schlechtes Album, auch wenn die Produktion miserabel ist und Tuomas lieber die Finger vom Mikrophon gelassen hätte.

Mit "Elvenpath" hauen Nightwish den stärksten Song des Albums gleich am Anfang raus. Die deswegen hohen Erwartungen können leider nicht erfüllt werden. Der einzige Song, der halbwegs auf dem selben Level wie "Elvenpath" ist, heißt "Astral Romance", aber leider auch nur auf der ersten Hälfte. Die zweite wird glorious von Tuomas' Geheule ruiniert.

Ein Beauty and the Beast - Konzept findet sich, wie überraschend, beim gleichnamigen Song. Die Idee an und für sich ist ja ganz nett, aber da ist wieder mal Tuomas' Stimme, und wer das Konzept von Theatre of Tragedy kennt, könnte enttäuscht werden, denn Nightwish können nicht dasselbe Level erreichen.

Das überraschende Highlight des Albums ist die vierteilige Lappi-Suite, welche aus zwei "normalen" und zwei instrumentalen Teilen besteht. Man braucht vielleicht ein bisschen, um sich an die Einflüsse der finnischen Folklore zu gewöhnen, aber sie geben der Suite eine gewisse Melancholie, die sehr faszinierend ist. Typisch Finnisch eben.

Fazit: Ein nettes, aber nicht weltbewegendes Debüt.

Anspieltipps: Elvenpath, die Lappi-Suite.

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