Mittwoch, 16. Januar 2013

Rezension: One Without - Sweet Relief

Aus Schweden kommen nicht nur Arch Enemy und ABBA. Nein, es gibt auch einige sehr talentierte Gruppen jenseits von Death Metal und seichtem Pop. Eine davon ist One Without.

Nun denkt man natürlich, wenn man die Bezeichnung „Metalband mit Sängerin und Growler“ hört, unweigerlich an solche Formationen wie Theatre of Tragedy oder Epica. Bei One Without weit gefehlt: Anstelle von vor Selbstmitleid zerfließendem Gothic Metal gibt es geradlinigen Modern Metal, anstelle eines Trällerlieschens eine echte Powerfrau.

So weit, so gut. Leider klingen die einzelnen Songs des 2010 erschienenen Debüts „Sweet Relief“ aufgrund des unoriginellen Songwritings ziemlich identisch. Man bekommt fast das Gefühl, die Band hätte sich auf der Suche nach einem eigenen Stil, der sich von dem vergleichbarer Bands abhebt, in ein bestimmtes Konzept verbissen und traue sich nun nicht, mal etwas Neues auszuprobieren. Das ist schade, denn Fronterin Catrin Feymark besitzt eine wirklich interessante Stimme mit gutem Wiedererkennungswert, und auch instrumental überzeugt die Band.

Allerdings gibt es auch zwei Lichtblicke auf „Sweet Relief“: Die gute Produktion und die Songtexte, die herrlich straight in your face sind. Dominiert werden Letztere von Sozialkritik und erstaunlich schonungslosen Selbstreflektionen; allerdings kommen auch One Without nicht um das Thema Liebe herum („Sweet Relief“, „Burned Once Again“, „Leaving Traces“), aber das muss ja nicht zwangsläufig etwas Schlechtes bedeuten.

Fazit: One Without erfinden nicht das Rad neu, aber ihr mit Metalcore-Elementen durchsetzter Modern Metal hat durchaus Potenzial... vorausgesetzt, sie schaffen es, ihr Songwriting abwechlungsreicher zu gestalten.

5/10
Anspieltipps: „Nothing To You“, „Burning With Your Hopes And Dreams“

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