Tom Whitman (Francis X. McCarthy), ein alternder Komponist, leidet unter schwerer Demenz. Immer wieder hat er Erinnerungslücken und kann sich plötzlich nicht mehr an vertraute Personen erinnern. Er ist bereits seit vielen Jahren krank und erinnert sich nicht mehr an sein Leben als Erwachsener, lediglich die Erinnerungen seiner Kindheit sind ihm geblieben. So reist er als zehnjähriger Junge (Quinn Lord) durch seine eigene Fantasie. Während Tom langsam ins Koma abdriftet, versucht seine Tochter Gem (Marianne Farley), sich dem ihr über die Jahre fremd gewordenen Vater wieder etwas anzunähern. Da jedoch die Hindernisse - Toms Koma und sein bevorstehender Tod - übermächtig sind, ist seine Tochter am Verzweifeln. Doch durch die dunkelsten Geheimnisse ihres Vaters entdeckt Gem einen Weg, der es ihr vielleicht ermöglicht, Tom wiederzufinden...
2012 erschien er, der von Fans mit Vorfreude und Skepsis gleichermaßen erwartete Nightwish-Film Imaginaerum. In Szene gesetzt von Stobe Harju, der bereits das Video zu The Islander gedreht hat, mit einem Budget von rund 3,7 Millionen Euro.
Als Die hard-Nightwish-Fan würde ich jetzt zu gerne etwas Positives zu dem Film erzählen. Leider wird daraus nichts, denn, ihr werdet es euch schon denken: Der Film ist schlecht, aber richtig. Eine wirre 08/15-Fantasy-Story, drittklassige Schauspieler, unterirdische Spezialeffekte.
Das muss an und für sich nicht unbedingt schlecht sein, wie die Monster-Rocker Lordi mit ihrem Film Dark Floors bewiesen haben, der so dermaßen thrashig ist, dass er schon wieder Spaß macht. Aber Nightwish, beziehungsweise Regisseur Stobe Harju und sein Team, haben es nicht geschafft, Atmosphäre heraufzubeschwören und mich in die surreal angehauchte Gedankenwelt des Protagonisten Tom zu ziehen. Episodenhaft reiht sich eine mit schlechten Requisiten oder gar vor deutlich erkennbarem Bluescreen gedrehte Szene an die nächste. In den meisten taucht die Band selbst auf, was die Qualität der schauspielerischen Leistung nicht hebt. Lediglich Keyboarder und Mastermind Tuomas Holopainen erweist ein wenig Talent und bringt seine Szenen halbwegs glaubhaft herüber. Glaubhafter sogar als die meisten anderen Schauspieler im Film !!! (sorry, die drei Ausrufezeichen mussten an der Stelle ausnahmsweise mal sein)
Das Einzige, was mich als Zuschauer dazu verleitet hat, mir den Film zu Ende anzusehen - davon einmal abgesehen, dass ich eine gescheite Rezension dazu schreiben wollte -, war die Musik. Denn die ist wie von Nightwish gewohnt grandios. Petri Alanko, den man auch als den Komponisten der Musik zum Action-Horrorgame Alan Wake kennt, hat die Stücke vom regulären Imaginaerum-Album so gekonnt verändert und an die Gegebenheiten eines OSTs angepasst, ohne ihnen das typische Nightwish-Feeling zu nehmen, dass ich davor nur meinen Hut ziehen kann. Absolut hörenswert! Aber bitte außerhalb des Films, denn auf den kann man getrost verzichten.
1/5 Punkten plus ein Bonuspunkt für die gute Musik.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen