Aus Schweden
kommen nicht nur Arch Enemy und ABBA. Nein, es gibt auch einige sehr
talentierte Gruppen jenseits von Death Metal und seichtem Pop. Eine
davon ist One Without.
Nun denkt man
natürlich, wenn man die Bezeichnung „Metalband mit Sängerin und
Growler“ hört, unweigerlich an solche Formationen wie Theatre of
Tragedy oder Epica. Bei One Without weit gefehlt: Anstelle von vor
Selbstmitleid zerfließendem Gothic Metal gibt es geradlinigen Modern
Metal, anstelle eines Trällerlieschens eine echte Powerfrau.
So weit, so gut.
Leider klingen die einzelnen Songs des 2010 erschienenen Debüts
„Sweet Relief“ aufgrund des unoriginellen Songwritings ziemlich
identisch. Man bekommt fast das Gefühl, die Band hätte sich auf der
Suche nach einem eigenen Stil, der sich von dem vergleichbarer Bands
abhebt, in ein bestimmtes Konzept verbissen und traue sich nun nicht,
mal etwas Neues auszuprobieren. Das ist schade, denn Fronterin Catrin
Feymark besitzt eine wirklich interessante Stimme mit gutem
Wiedererkennungswert, und auch instrumental überzeugt die Band.
Allerdings gibt es
auch zwei Lichtblicke auf „Sweet Relief“: Die gute Produktion und
die Songtexte, die herrlich straight in your face sind. Dominiert
werden Letztere von Sozialkritik und erstaunlich schonungslosen
Selbstreflektionen; allerdings kommen auch One Without nicht um das
Thema Liebe herum („Sweet Relief“, „Burned Once Again“,
„Leaving Traces“), aber das muss ja nicht zwangsläufig etwas
Schlechtes bedeuten.
Fazit: One Without
erfinden nicht das Rad neu, aber ihr mit Metalcore-Elementen
durchsetzter Modern Metal hat durchaus Potenzial... vorausgesetzt,
sie schaffen es, ihr Songwriting abwechlungsreicher zu gestalten.
5/10
Anspieltipps:
„Nothing To You“, „Burning With Your Hopes And Dreams“